Dirk Blese

Ich bin Vater zweier Söhne (17, 21), arbeite als Pianist, Komponist und Pädagoge und habe mein Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Klein-Borstel gemacht. Dort hatte ich ein tolle Schulzeit und konnte viele meiner Schulerlebnisse in mein Leben weitertragen, wofür ich sehr dankbar bin. 

In der Zwischenzeit haben sich die Lebensumstände für Schülerinnen und Schüler rasant verändert. Was Schule früher noch leisten konnte, klappt heute oft nicht. Die gesellschaftliche Realität ist schon lange nicht mehr im Schulsystem, in Lehrplänen und in der Lehrerausbildung abgebildet.

Ich wünsche mir, dass diese Initiative der Auftakt dafür ist, in Hamburg neue und bessere Gesetze zu verfassen, um damit langfristig ein gerechtes und zwangfreies Lernumfeld für alle Schülerinnen und Schüler und deren Familien zu schaffen.  

Ulrike Dockhorn

Als Mutter von zwei Kindern hatte ich Gelegenheit, unser Schulsystem von sehr unterschiedlichen Seiten kennenzulernen.

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Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das, was für ein Kind funktioniert, für ein anderes zur Katastrophe werden kann. Insbesondere die normierende Anforderungshaltung schulischer Bildung, die festlegt, was 6, 8 oder 15Jährige können sollen und was nicht, geht stark an der individuellen Entwicklung und Leistungsfähigkeit von Kindern vorbei.

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Ein Schulsystem, das 100 % der Kinder verpflichtet, aber gar kein Angebot für 100% hat, ein System, das bei abweichendem Verhalten disziplinarische Antworten findet statt pädagogischer, verfehlt das Ziel guter Bildung für alle.

Daher wünsche ich mir für das  Hamburger Bildungssystem einen Perspektivwechsel, der die Fähigkeiten des einzelnen Kindes in den Mittelpunkt stellt und die Wahl von individuellen Bildungswegen freigibt. 

Gerd Kotoll

Warum ich mich engagiere? Die Schulkarrieren unserer beider, sehr unterschiedlicher Kinder haben gezeigt, dass das System Schule nach den immer gleichen Prinzipien zu funktionieren versucht. Viel zu oft aber funktioniert es erkennbar schlecht bis gar nicht. Und selbst da, wo es anscheinend funktioniert, könnte es bestimmt besser, leichter für Alle laufen.

Das Hauptproblem bleibt aber, dass es die Kinder sind, die sich ans System anpassen sollen und nicht das System kindgerecht angepasst wird. 

Wenn aber ein System nur ausnahmsweise gut funktioniert, dann ist es schlicht kein gutes System. Aber dennoch wird damit weiter gemacht, wie bisher auch. Weil das ja schon immer so war. Das muss anders werden.

Besser. Grundlegend. Jetzt.